Einem Bericht von „Chip Online“ zufolge befindet sich das vor einigen Tagen in den USA entdeckte Spionage-Tool Carrier IQ auch auf deutschen Geräten. Das Magazin berichtet, die Software auch auf einem deutschen Galaxy Tab gefunden zu haben. Bei der Untersuchung eines zweiten Galaxy Tabs mit einer anderen Android-Version konnte das Programm aber nicht entdeckt werden.
Die umstrittene Software soll den Netzbetreibern dabei helfen, ihr Angebot zu optimieren und sammelt Daten, die die Service-Qualität der Mobilfunkprovider verbessern sollen. Dabei greift die Spionage-Software auch auf viele Daten zu, die dazu nicht benötigt werden. Der amerikanische IT-Spezialist Trevor Eckhart hatte in der vergangenen Woche in einem Video auf YouTube demonstriert, dass das Programm auch Kurznachrichten des Users oder auch Mails liest.
Nicht relevante Daten werden ignoriert
Der Blog „AllThingsDigital“ berichtet inzwischen von einem Gespräch mit einem der Verantwortlichen der Firma Carrier IQ, Andrew Coward. Dieser gab zu, dass die von Eckhart gezeigten Daten tatsächlich alle von der Software aufgezeichnet würden, der für die Mobilfunkprovider nicht relevante Teil der Daten würde von dem Programm aber ignoriert. Der Firma geht es vor allem darum, zu prüfen, warum Gespräche abbrechen oder SMS nicht beim Empfänger ankommen. Nach Berichten des Blogs liege die Verantwortung, welche Daten genau gespeichert würden und an Carrier zur Diagnose weitergeleitet würden einzig bei den entsprechenden Netzbetreibern. Die Netzbetreiber würden nur Daten erheben, die auch den Vereinbarungen der Datenschutzbestimmungen der Kunden entsprächen.
Deutsche Netzbetreiber nutzen Software nicht
„Chip Online“ berichtet, dass die Software in den USA vor allem auf Android-Geräten gefunden wurde. Der US-Mobilfunkbetreiber Sprint hatte bereits öffentlich erklärt, die Software von Carrier zu nutzen. Das Magazin hat bei mehreren deutschen Netzbetreibern nachgefragt, ob die umstrittene Software auch in Deutschland genutzt wurde. Nach Angaben von „Chip Online“ und „Heise online“ haben alle deutschen Provider bestätigt, dass die Software in Deutschland nicht eingesetzt würde.