Bahnfahren: Ticket per Smartphone

Bahnfahren: Ticket per Smartphone

Besitzer eines Smartphones können dieses künftig auch als Ticket für die Deutsche Bahn nutzen. Das neue Angebot hört auf den Namen „Touch & Travel. Nach einem Bericht des ZDF hat das neue System aber noch einige Lücken.

Touchpoints erfassen Daten

Ticket per Smartphone

Wer Touch & Travel nutzen möchte, muss die kostenlose App auf seinem Smartphone installieren und sich als Nutzer bei der Deutschen Bahn anmelden. An den Bahnhöfen wurden sogenannte Touchpoints installiert. Der Reisende muss vor Beginn der Fahrt sein Smartphone vor die blaue Fläche halten, so wird der Startpunkt seiner Reise gespeichert. Am Zielbahnhof angekommen muss der Bahnfahrer wieder sein Smartphone vor den Touchpoint halten, um so das Ende seiner Fahrt zu dokumentieren. Die Fahrtkosten werden einmal monatlich errechnet.

Komplette Speicherung der Reisedaten

Ein großer Nachteil dieses Verfahren ist, dass das mobile Gerät während der gesamten Fahrt eingeschaltet bleiben muss und dabei jede Mobilfunkzelle abgespeichert wird. Nur so kann danach der korrekte Fahrpreis errechnet werden. Fakt ist, dass dabei die kompletten Reisedaten eines Kunden abgespeichert werden. Nach Angaben der Deutschen Bahn werden diese für 55 Tage aufbewahrt. Das ZDF berichtet der Datenschutzbeauftragte für Berlin, Alexander Dix habe bereits darauf hingewiesen, dass die Bahnfahrer über die entsprechende Datenerhebung genau informiert werden müssten und der Bahn eine „datensparsame“ Lösung angeraten.

Hauptsache, der Akku ist voll

Derzeit können nur reguläre Fahrten so bezahlt werden, denn Sparpreise werden nicht berücksichtigt. Die Vergünstigungen bei Bahncardbesitzern werden vom System erfasst. Und Pech hat auch derjenige, dessen Akku während einer langen Zugfahrt den Geist aufgibt: Bei einer Kontrolle im Zug wird der Kunde wie ein Schwarzfahrer behandelt, so steht es in den Geschäftsbedingungen der Bahn.

Die Deutsche Bahn wies darauf hin, dass derzeit nur Kunden von Vodafone und der Deutschen Telekom an dem neuen System teilnehmen können. Die Ausweitung auf weitere Provider ist für das nächste Jahr geplant.