Bezahlvorgänge, bei denen zumindest der Zahlungspflichtige mobile elektronische Kommunikationstechniken nutzt, sind unter dem Begriff „Mobile Payment“ bekannt. Haben im zurückliegenden Jahr 2010 noch rund 102 Millionen Menschen Mobile Paymant genutzt, soll deren Zahl 2011 auf etwa 141 Millionen Nutzer ansteigen.
Zu dieser Prognose gelangt das Marktforschungsunternehmen Gartner, welches auch dem Transaktionsvolumen eine kräftige Steigerung um circa 76 Prozent voraussagt. Dies entspräche etwa einem Drittel des Jahrestransfers von Paypal.
Das Bezahlen per Handy tut sich trotz der zu erwartenden Steigerungsraten auf dem Markt vieler Länder recht schwer. Während Gartner hierbei vor allem das langsame Wachstum in den Entwicklungsländern anführt, ist es auch in Deutschland bislang nicht gelungen, ein einigermaßen akzeptiertes System am Markt zu etablieren. Gescheitert sind sowohl Paybox als auch Luupay; lediglich das von Vodafone und o2 unterstützte mobile Bezahlverfahren mpass bietet die Möglichkeit, bei relativ wenigen am System teilnehmenden Händlern per Handy zu bezahlen.
Gartners Research Director Sandy Shen begründete die bei der Einführung von Mobile Payment auftretenden Probleme mit der noch ausstehenden Überzeugungsarbeit bei den Kunden, die bereit sein müssten, anstelle von Bargeld und Kreditkarten künftig mit dem Handy zu bezahlen. Daneben sei es oftmals schwierig, die Strategien der Anbieter in den einzelnen Ländern an die lokalen Bedürfnisse anzupassen.
Immerhin geht eine von Juniper Networks veröffentlichte Studie davon aus, dass das weltweite Transfervolumen von rund 86 Milliarden US-Dollar im Jahr 2011 auf etwa 670 Milliarden US-Dollar bis zum Jahr 2015 anwachsen soll.