Eine Expertengruppe der Internationalen Agentur für Krebsforschung, kurz IARC, des Krebsforschungsinstitutes der WHO hat innerhalb der vergangenen Woche alle verfügbaren wissenschaftlichen Belege ausgewertet. Das Ergebnis dieser Auswertung ist, dass „Handystrahlung möglicherweise krebserregend ist.“
Keine eindeutigen Belege für Gefährdung vorhanden
Wie der Vorsitzende der IARC, Kurt Straif, erläuterte, geht von den Mobilgeräten eine hochfrequente elektromagnetische Strahlung aus. Er betonte, dass „im Moment nicht eindeutig belegt sei, ob die Strahlung der Handys Krebs beim Menschen auslösen könne.“ Die Fachleute haben sich aber entschlossen, die Gefahr als „möglicherweise krebserregend“ einzustufen. Man hat einige Hinweise auf das Auftreten bestimmter Hirntumore bei intensiven Mobiltelefonusern gefunden. Wie dabei der Krebs entsteht und ob wirklich ein Zusammenhang besteht, ist ungeklärt.
Die Fachleute gehen davon aus, dass es ein Risiko geben könnte und deshalb weiter in dem Bereich geforscht werden müsse. Es seien weitere Studien erforderlich, um eine Bewertung der Gefahr durchzuführen.
Mobilfunkproduzenten üben Kritik
Der internationale Verband der Mobilfunkproduzenten wies den Bericht der IARC als nicht aussagekräftig zurück. So heißt es in einer Erklärung, dass die IARC in der Vergangenheit beispielsweise auch Kaffee oder eingelegtes Gemüse als „möglicherweise krebserregend“ eingestuft habe. Man kritisiert die Untersuchungsmethoden des IARC und führte zum Beleg andere Studien an, die keine erhöhte Krebsgefahr bei Handynutzung erkannt hatten. So ergab die Untersuchung der US-Kommunikationsbehörde, dass von Mobiltelefonen keine Gefahr ausgehe.
Seit 1965 berät die IARC Regierungen und Behörden hinsichtlich krebserregender Umwelteinflüsse und stuft die Gefahren in fünf bestimmte Kategorien die von „wahrscheinlich krebserregend“ zu „wahrscheinlich nicht krebserregend“ reichen.