Obwohl in der Schweiz das Ziel besteht, das gesamte Territorium des Landes mit dem neuen Mobilfunkstandard LTE auszurüsten, läuft man gegenwärtig Gefahr, gegenüber seinen Nachbarn Österreich und Deutschland klar ins Hintertreffen zu geraten. Hauptursache hierfür ist, dass die für den LTE-Ausbau erforderlichen Frequenzen erst im September 2011 ersteigert werden können, so dass erst Ende dieses Jahres mit der Umsetzung des Vorhabens begonnen werden kann.
Zwar hat das in der Schweiz führende Telekommunikationsunternehmen Swisscom bereits im Frühjahr 2010 mit ersten Tests begonnen, die Vorbereitungsarbeiten für die Einführung der neuen Technologie rechtzeitig durchzuführen und erste Pilotprojekte zu starten. Jedoch dürfte es schwer fallen, den gegenüber Deutschland und auch Österreich eingetretenen Rückstand bei der Einführung wieder aufzuholen. Immerhin arbeiten die ersten Basisstationen in diesen Ländern nun schon seit Ende 2010 beziehungsweise seit Anfang diesen Jahres.
Datenaufkommen in der Schweiz wächst enorm stark
Das Im Netz der Swisscom übertragene Datenvolumen in der Schweiz hat sich innerhalb der letzten acht Monate nahezu verdoppelt. Auch in diesem Land spielt dabei die verstärkte Nutzung des mobilen Internet die entscheidende Rolle, die für den Endkunden vielfältiger, interessanter und kostengünstiger geworden ist. Diese Entwicklung stellt die Netzbetreiber in der Schweiz vor die Herausforderung, die Übertragungskapazitäten und -geschwindigkeiten zu erhöhen und die Abdeckung weiter zu verbessern.
Speziell die zuletzt genannte Aufgabe soll mittels des Mobilfunkstandards LTE gelöst werden, wobei die Höhe der dafür erforderlichen Investitionen noch unklar ist und die Problematik des bei der LTE-Einführung entstehenden Elektrosmogs in der Schweiz und deren auf diesem Gebiet recht engen Vorschriften noch eine nicht zu unterschätzende Rolle spielen kann.