Am 27.01.2011, 23:34 Uhr deutscher Zeit, geschah das für viele Menschen Unfassbare – alle Verbindungen, mit einer Ausnahme, zum Internet wurden in Ägypten gekappt. Und am darauf folgenden Tag wies die ägyptische Regierung die Mobilfunkbetreiber des Landes an, in ausgewählten Bereichen ihre Netze abzuschalten. Dabei erfolgten jedoch bereits am 29.01. wieder Zuschaltungen, so dass die gegenwärtige Situation schwer einzuschätzen ist.
Mit diesen Maßnahmen versucht die ägyptische Regierung anscheinend, sowohl die Einflussnahme von außen auf die wachsenden Massenproteste fernzuhalten und den Informationsfluss nach außen so gering wie möglich zu halten. Außerdem soll damit auch die Kommunikation innerhalb des Landes erschwert werden.
Allerdings erfolgen diese von den Behörden eingeleiteten Maßnahmen auf der Grundlage ägyptischen Rechts, denn die Gesetzgebung sieht diese in Ausnahmesituationen vor.
Die erwähnte einzige Ausnahme betrifft übrigens die Erreichbarkeit der ägyptischen Börse im Internet.
Aus Sicht der Provider ist in der Mobilfunksparte in erster Linie Vodafone Egypt betroffen, die circa 29 Millionen Kunden haben und damit größter Mobilfunkbetreiber Ägyptens sind.
Von den vier großen Internet Service Providern des Landes sind neben Link Egypt und Etisalat Misr auch Vodafone/Raya und Telecom Egypt angewiesen worden, alle internationalen Verbindungen zu unterbrechen und somit die ägyptischen Websites weltweit praktisch unerreichbar zu machen.
Gegenwärtig ist nicht abzusehen, welchen Verlauf die damit verbundene Entwicklung in Ägypten nehmen wird.
